Der Mann auf dem Eis
Patrick, der beste Hirte
Kurz-Zusammenfassung
Patrick, Schule für schwer Erziehbare, versteht sich als Legionär, der in Computersimulationen seinen Hang zu schweren Waffen ausspielt. Im Verlauf an ihn gestellter Anforderungen, als erstes rettet der Legionär einen Mann vom Eis, dann geleitet er drei Männer auf Kamelen, die einem Stern folgen, durch schwerst umkämpftes Kriegsgebiet, erfährt Patrick, dass Kriegsspiele und wirklicher Krieg nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben. Patrick wandelt sich zum verantwortlichen Beschützer der Schwachen, der Alten und der Tiere. Patrick wandelt sich zum „besten Hirten“.
Expose (enthält inhaltliche Details)
Patrick, gerade auf die LB-Schule versetzt, trägt Werbezeitungen aus. Seit dem Vormittag des „Heiligabend“. Unterwegs auf frisch gebildeten Blitzeis tagträumt Patrick seine ganz persönliche Beziehung zum Heiligabend. Als hochgerüsteter Einzelkämpfer, als „Sergeant Patrick“, dem Legionär. Der auf hell erleuchtete Weihnachtsfenster schießt, mit Schnellfeuer Geschenke pulverisiert, unter Dauerbeschuß Scherben- und Splitterwolken in Weihnachtsessen regnen lässt.
Die innere Strategie des Legionärs, Weihnachten zu ertragen – irgendwie wenigstens. Weil Patrick Weihnachten zwar kennt, aber irgendwie noch nie so richtig erlebt hat.
Da ist, ganz real, ein körperlicher behinderter Mann völlig hilflos mitten auf das spiegelglatte Blitzeis geraten. Sie rennen vorbei an dem Mann. Alle. Niemand verschwendet auch nur einen Blick, einen Gedanken – an den Mann auf dem Eis. Legionäre lassen Verwundete nie zurück… (hier das -> Weiterlesen bitte)
Mühevoll bringt Patrick den Mann auf dem Eis aus der Gefahrenzone.
Einen Wunsch verrät der Legionär – ohnehin alles nur Verarsche. Wundersame Weise eben nicht…
Den Legionär erwartet eine Überraschung – und „Sergeant Patrick“ zögert nicht. Selbst auf einmal hochgerüstet mit einem PC der Sonderklasse, wie hat Patrick die in der 4B dafür bewundert, entfacht der Legionär in einem virtuellen Computer-Reality-Kampfszenario in seinem ersten Gefecht einen Feuerzauber, mit dem er alles zerbläst, was in sein Schußfeld gerät. Um, zu seiner Ernüchterung, doch als Verlierer dazustehen. Rettung bringen drei Männer auf Kamelen, die einem Stern folgen. Der Legionär erkennt seinen Auftrag. Er wird die drei durch hoch umkämpftes Gebiet eskortieren, allen Schaden von ihnen abhalten, sie sicher zu ihrem Ziel führen müssen.
Zwei weitere Gefechte später vertraut der Einzelkämpfer nicht mehr auf seine Waffen. Grandiosität der Feuerkraft verdrängt, dass Kommandeure nicht lange überleben, dass Legionär sein auf das, was Soldat sein in der Wirklichkeit immer nur gewesen ist. Auf nichts Großartiges nämlich, sondern nur auf Überleben – irgendwie aus diesem Schlamassel raus kommen. Egal wie.
Dass Krieg und Krieg Spielen niemals etwas gemeinsam haben, kapiert der Legionär endgültig, als Drohnen in ihrer feigen Hinterhältigkeit angreifen und Patrick gerade das nehmen, zerstören und töten wollen, was dem Legionär – ganz neue Erfahrung für den Kämpfer – an sein Herz gewachsen ist, er lieben, behüten und schützen gelernt hat.
Als die drei Männer auf ihren Kamelen und ein kampfmüde gewordener Patrick dann doch den Ort erreichen, den ihnen der hell leuchtende Stern markiert, hat der Legionär noch genau diesen einen Wunsch: eine Waffe nie wieder in die Hand nehmen müssen.
Die drei Männer mit den Kamelen knien vor einem kleinen Jungen nieder. Jeder bringt ein Geschenk dar.
Noch ganz unter dem Eindruck der jüngsten Erfahrungen hinterlegt auch der Legionär sein ganz persönliches Geschenk. Breitet es, verdeckt durch ein Leinentuch, über der Krippe aus. Hat seinem Alter-Ego in der PC-Simulation das Leben gerettet.
Das letzte Bild sieht einen Patrick ohne Waffen, einen Patrick der Tiere hütet, der Menschen geschützt hat. Das letzte Bild sieht Patrick, den besten Hirten.